Ein Meilenstein – dein erstes Festival
Ein Erlebnis, das du nie wieder vergessen wirst, ist dein erster Besuch eines Festivals. Er wird aufregend, abenteuerlich und voller neuer Erfahrungen. Auch oder vielleicht vor allem gerade wegen all der Fehler und Missgeschicke, die dir passieren werden. Gerade die Dinge, die richtig schief laufen, sind später natürlich die besten Festival-Geschichten! Aber während dem Festival können dir manche Ereignisse ganz schön die Laune verderben. Hier findest du Hilfe und Info zu den häufigsten Anfängerfehlern, zur Vermeidung, besseren Vorbereitung und einfach mehr Spaß.
Der Proviant
Ein ganz typischer Anfängerfehler ist es, die Essensplanung zu vernachlässigen, weil es wirklich nicht wie eine Priorität erscheint. Auch wenn es dir im Voraus wie eine einfache und lässige Möglichkeit vorkommt, für mehrere Tage Dosenravioli zu essen: Spätestens nach der 3. Dose sehnst du dich nach etwas mehr Geschmack und Biss. Suppen und Nudeln aus Dosen sind leider kein sehr sättigendes und kulinarisches Erlebnis. Also packe auf jeden Fall auch gut haltbares Brot, Obst und Gemüse ein. Es gibt viele Sorten, die gut ein paar Tage halten und auch ohne Kühlschrank auskommen. Damit kannst du dann Dosen- oder Fertigmahlzeiten ergänzen. Und natürlich wird auf jeden Fall viel gegrillt. Dabei vergisst man schnell, dass frisches Fleisch nicht lange frisch bleibt. Und schon am zweiten Tag hast du dann nichts mehr, was du auf den Grill legen kannst. Würstchen aus Gläsern etwa halten auch ungekühlt. Und da Bier meistens das Getränk erster Wahl ist auf Festivals, unterschätzt man auch den eigenen Alkoholpegel schnell. Wasser wirkt gegen Durst genauso gut und erspart dir viele peinliche Aktionen, die durch konstanten Alkoholpegel entstehen. Also auf jeden Fall den Wasservorrat aufstocken!
Die Kleidung
Festivals finden meistens im Sommer statt und entsprechend locker geht man dann auch mit dem Packen der Kleidung um. Ein paar Shirts und Shorts, Flip-Flops dazu und fertig. Wenn es dann die ganze Zeit regnet, die Nächte überraschend kalt werden und keiner eine Jacke zu verleihen hat, ist der Spaß ganz schnell zu Ende. So manch einer ist dann schon nach der Hälfte der Zeit mit einer ordentlichen Erkältung nach Hause gefahren. Damit dir diese Enttäuschung erspart bleibt, packe besser für alle Möglichkeiten. Gummistiefel und Regencape gehören genauso dazu wie lange Hosen und ein gemütlicher Pullover.
Dreckige Klamotten sind auf einem Festival kein Grund, sich zu schämen, aber leider passieren in Menschenmengen und unter Alkoholeinfluss auch andere Missgeschicke. Da ist schnell das Bier so über die Hose geschüttet, dass es aussieht als hätte man die Blase nicht unter Kontrolle. Ein großer Fehler wäre es also zu denken: „So etwas passiert mir nicht.“ Rechne beim Packen am besten einfach mit allem, dann gibt es keine bösen Überraschungen.
Verbotene Gegenstände
Es gibt auf jedem Festival-Gelände eine lange Liste mit Gegenständen, die nicht erlaubt sind. Dazu gehören natürlich Drogen und Medikamente, die als solche benutzt werden können (es sei denn, du hast eine Verschreibung und nur so geringe Mengen, dass sie gerade für dich ausreichen).
Über den entsprechenden Umgang mit Drogen auf Festivals und möglichen Kosquenzen haben wir bereits in dem folgenden Artikel berichtet
https://festival-lover.de/drogen-auf-festivals-was-muss-ich-wissen-haeufig-gestellte-fragen/
Ebenso schein ein tolles Taschenmesser mit allem möglichen Zubehör eine äußerst praktische Sache beim Camping zu sein. Aber leider wird man dir das auf jeden Fall abnehmen. Wenn du Glück hast, kannst du es dir nach dem Festival zurück holen. Das ist aber meistens ein großes Organisationschaos. Also besser daheim lassen, wenn du daran hängst. Zum Kochen kannst du auch Plastikbesteck verwenden. Auch Glasflaschen sind auf dem Gelände meistens verboten. Wer also den Bier- und Wasservorrat nicht in Kunststoffflaschen mitbringt, steht in der Regel ganz schnell ohne da.
Falsche Erwartungen
Zur Vermeidung von Enttäuschungen ist es besser, nicht mit falschen Erwartungen los zu fahren. Besonders beim ersten Festivalbesuch stellt man sich vorher alles bis ins kleinste Detail vor, was einem tolles wiederfahren wird:
Du lernst nur nette Leute kennen, hast mindestens einen aufregenden Flirt, trinkst jeden Abend Alkohol ohne dabei peinlich zu sein oder einen Kater zu bekommen, wirst stundenlang durch tanzen und trotzdem jeden Morgen voller Energie aufwachen und gleich wieder durchstarten. Ungefähr so sieht es wahrscheinlich vorab in deiner Fantasie aus.
Rechne aber besser auch mit anderen Erfahrungen, dann bist du nicht enttäuscht. Du wirst sicher auch mal Streit haben, total genervt sein, einen Kater haben und morgens nicht aus dem Zelt kommen. Doch auch das gehört zum kompletten Festivalerlebnis dazu.
Festival-Essentials
Ein sehr verbreiteter Anfängerfehler ist die zu grobe Planung. Leider weiß man oft auch erst aus Erfahrung (also nach dem einen oder anderen Festivalbesuch), was echte Essentials sind, an die man nie gedacht hätte. Desinfektionsmittel zum Beispiel, oder wirklich viele
Haargummis (zu Amazon*) . Eine Menge Sonnencreme und ein Hut (zu Amazon*) oder eine Mütze gegen den Sonnenstich. Einige Notfallmedikamente, damit du nicht beim kleinsten Schnupfen abbrechen musst. Geh am besten einmal konzentriert durch deine Wohnung und schau dir alles an, was du regelmäßig benutzt. Es wäre wirklich fatal, wenn du ohne Tampons oder dein Notfall-Asthmaspray beim Festival ankommen würdest.
Vorausplanung
Natürlich ist das Festival an sich alles, woran du bei der Planung denkst. Die Vorfreude bezieht sich genau auf die paar Tage, an denen es um Musik, Spaß und Camping geht. Und wie läuft es danach? An den Abbau, die Müllberge und die Heimreise möchten auch erfahrene Festivalbesucher nicht denken, aber Festivalanfänger kommen erst gar nicht auf die Idee, daran zu denken. Du solltest aber einplanen, dass du wahrscheinlich ziemlich platt sein wirst und den Abbau und die Heimfahrt trotzdem stemmen musst. Besprich also vorher mit deinen Freunden, wer sich um was kümmert. Wer also am Vorabend nüchtern bleibt weil er Fahrer ist, und wer sich genug Schlaf holen sollte, weil er Kraft für den Abbau braucht.
Der Verhaltenskodex
Oft denken gerade Festival-Neulinge, dass so eine Veranstaltung dafür da ist, einmal richtig verrückt sein zu dürfen. Trinken ohne Limit, mit fremden Menschen tanzen, einfach nur ordentlich feiern. Dabei vergisst du vielleicht auch einmal, dass du den selben Leuten am nächsten Tag wieder in die Augen schauen musst. Wenn du gedankenlos andere Leute anpöbelst, steht einer davon am nächsten Morgen vielleicht neben dir unter der Dusche. Auch ein Festivalgelände ist keine regelfreie Zone und du solltest trotz aller Feierlaune genau aufpassen, wie du mit anderen Besuchern umgehst. Akzeptiere es, wenn jemand nichts mit dir zu tun haben will, provoziere keinen Streit und kenne deine Grenzen beim Alkoholkonsum – dann hast du alle Chancen auf ein tolles erstes Festival!