Bierkauf leicht gemacht
Bier gehört auf ein Festival wie das Amen in die Kirche. Der Durchschnittsdeutsche trinkt hiervon im Jahr knapp über 100 Liter – 105 Liter, um genau zu sein. Lediglich der Tscheche schaut noch tiefer ins Glas! Wer regelmäßig auf Festivals feiert und sich am dortigen Zusammenleben in geselliger Atmosphäre mit all seinen Gepflogenheiten erfreut, überschreitet jedoch schnell den Durchschnittsverbrauch. Zumindest, wenn auch außerhalb der Festivalzeit ein kühles Blondes auf dem (Flüssig-)Speiseplan steht. Das Einkaufen, der Transport und der Genuss des zeitweise beliebten Getränks in Europa erfordern etwas Expertenwissen.
Einkaufen: wo, wie, wann?
Abhängig vom Geschmack kann der Einkauf des „Festival-Must-haves“ recht kostspielig ausfallen. Soll es zum Beispiel eine bestimmte Marke sein, die als Durstlöscher und Muntermacher in einem dienen darf, können gut und gerne Kosten um die 60 Euro für einen Festivalbesuch entstehen. Um die Ausgaben für Bier in Grenzen zu halten, ist ein großer Bogen um die Verkaufsstände vor Ort zu machen: Die Literpreise erreichen hier je nach Veranstalter und Andrang Oktoberfest-Niveau! Vorsorge ist also das A & O eines jeden gewissenhaften und sparsamen Festivalbesuchers.
Doch auch die Anlaufstellen außerhalb des Festivalgeländes unterscheiden sich im Kostenpunkt:
Tankstellen, Kiosks und Supermärkte, die sich in unmittelbarer Nähe der Feierstätte befinden, nutzen mitunter schamlos die trockenen Kehlen der kurzzeitigen Touristen aus.
Deshalb: Bier in der Heimat einkaufen! Hier gelten die üblichen Rahmenbedingungen – im Discounter gibt es das preiswerteste Bier. Der Getränkemarkt kann mit der größten Auswahl dienen und einen guten Kompromiss stellen Supermärkte dar.
Nicht zu empfehlen sind Onlinehändler: Lebensmittelbestellungen auf Mausklick sind in Städten keineswegs ungewöhnlich, doch die Versand- beziehungsweise Zustellergebühren treiben die Preise in die Höhe.
So, oder so: Der Griff zum Flaschenbier kommt nicht in die Tüte! Auf nahezu jedem Festival herrscht Flaschenverbot und die Eingangskontrollen werden von den Veranstaltern ernst genommen: Zur Sicherheit aller Besucher werden Flaschen am Eingang einkassiert – unabhängig vom Inhalt. Demnach bleibt lediglich der Griff zu Dosenbier.
Der Weg aufs Festival
Ist der Einkaufswagen voll, stellt der Transport die nächste Herausforderung auf dem Weg zum Freizeit-Musik-Event dar. Am einfachsten gelangt das Getränk mit dem eigenen Gefährt aufs Festival. Und selbst im kleinen Corsa findet reichlich Bier Unterschlupf. Wer mit Bus & Bahn anreist, könnte in einem Bollerwagen eine komfortable „Notlösung“ finden.
Stehen große Festivals an, sind regionale sowie überregionale Vermieter schnell an ihren Grenzen angelangt. Einen fahrbaren Untersatz bereits im Vorfeld anzumieten, ist empfehlenswert. Bei der Anfahrt und beim Transport sollten holprige Wege, insbesondere auf den letzten Metern, gemieden werden: Die Kohlensäure macht dem Verzehr schnell einen Strich durch die Rechnung – sogar auf lange Sicht! Im Gegensatz zu kohlensäurigem Mineralwasser beispielsweise „beruhigt“ sich Bier erst nach einer langen Ruhephase. Zudem werden die Gärprozesse gefördert: Das Ablaufdatum sinkt rapide! Dies gilt für Dosenbier ebenso wie für Flaschen- und Fassbier.
Apropos: Bier in einem Fass zu befördern mag einfacher sein, bedeutet jedoch, dass Papp- beziehungsweise Plastikbecher auf die Einkaufsliste hinzukommen. Für Besucher mit einem grünen Herzen kommt diese Alternative nur bedingt infrage.
Biergenuss – nach Maß
Das vor wenigen Jahren heiß diskutierte Phänomen „Komasaufen“ greift auch auf Festivals um sich. Hier sollte jeder seine Grenzen kennen: Genug ist genug! Zwar mag der Rausch kurzzeitig begeistern, doch der Tag danach ist bekanntlich das „Yin“ zum „Yang“ am Vorabend. Hinzu kommt, dass jeder „Abschuss“ Organe wie Leber und Gehirn langfristig schaden kann.
Deshalb gilt: Wer auf Festivals feiern möchte, darf zwar im alkoholisierten Zustand mitsingen und mitschwanken, doch spätestens mit den ersten Warnzeichen eines Brechanfalls sollte eine Auszeit auf dem Tagesplan stehen. Grundsätzlich gilt zudem, dass regelmäßig eine alkoholfreie Alternative, im Idealfall Wasser, getrunken werden sollte. Alkohol dünstet den Körper regelrecht aus – der Kater am nächsten Morgen ist ohne Wasserpause vorprogrammiert.