Diese Worte waren ausschlaggebend für meinen ersten Festival Besuch.
Die Wahl des Festivals war nicht schwer, da ich als Furzknoten schon auf dem Wickeltisch meine Vorliebe entdeckte, die Arme in die Luft zu heben, während aus den Boxen 2Pac erklang.
Da bot sich mir das splash! an, Deutschlands größtes Hip-Hop-Festival mit rund 25.000 Besuchern. Also schnell den Rucksack aufgesetzt, das Zelt unter den Arm geklemmt und ab Richtung Ferropolis – der Stadt aus Eisen. Da mir gesagt wurde das auf einem Festival Hygiene zweitrangig ist, bedarf es beinahe auch nicht mehr als einen Rucksack, ein paar Gummis zur eigenen Sicherheit und genug Freude bringende Substanzen. Keine Macht den Drogen, aber Festivals sind da ne‘ Ausnahme.
Bei der Ankunft wedelt man kurz mit dem Ticket vor der Nase eines Mannes mit grüner Guardweste und schon ist man auf dem Campinggelände. Ein süßlicher Duft liegt in der Luft, na klar, der Duft von Freiheit. Darauf erstmal eine Tüte um in der Menge nicht aufzufallen. Noch kurz einen Zeltplatz gesucht in der Nähe des Weges der zum Festivalgelände führt und voilà; Herzlich Willkommen in einer völlig anderen Welt.
Noch während wir dabei waren unser Lager zu errichten, also noch nicht mal richtig angekommen, begrüßte uns ein Mann äußerst freundlich. Er gab uns zu verstehen, dass wenn wir etwas benötigen, wir uns einfach bei ihm melden sollen, er habe schließlich alles da. Freundlichkeit scheint hier groß geschrieben zu werden. Dankbar und voller Euphorie spendierten wir ihm 10 Euro, die unseres Erachtens gut angelegt waren für das was wir bekamen.
Der Weg zum Festivalgelände dauert gute 15 Minuten zu Fuß, wenn man nicht unbedingt ein Shuttleticket für den Bus kaufen möchte. Ab einem gewissen Pegel kann es sich bei dem Marsch jedoch um Stunden handeln, die einem vorkommen wie fünf Minuten.
Auf das Festivalgelände dürfen keine offenen Getränke mitgebracht werden. Das ist der Grund, weshalb es kurz zu einem Befummeln von Seiten der Guards kommt, ehe man das Gelände betritt. Wie alkoholisiert oder druff man ist interessiert diese liebenswürdigen Menschen äußerst wenig. Sogar die Spezies „Hipster“ darf hier passieren.
Erst jetzt wird einem bewusst warum Ferropolis die Stadt aus Eisen genannt wird. Riesige Maschinen die zum Kohleabbau dienten, ragen in die Lüfte und sind in der Dunkelheit verziert mit Dekolichtern. Ein wahrer Hingucker!
Die Auftretenden Künstler variieren von Jahr zu Jahr, sodass bei den Acts für jeden Geschmack in Richtung Hip-Hop etwas dabei ist.
Alles in allem ist das splash! Der perfekte Ort um sich seinen Exzessen hingeben zu können. Selbst wenn du nicht mehr kannst wird dir meist noch ein Bier von vorher fremden Menschen in die Hand gedrückt, die sich bei ihrer Wahl des Bieres jedoch als gute Freunde erweisen, da du nicht mal bezahlen musst und es vor allem auch noch schmeckt!
Wer also auf der Suche nach Halluzinationen, geilen Hip-Hop-Acts und gleichgesinnten Wesen ist, der ist auf dem splash! zuhause.
Sobald man die Rückreise antritt, beginnt einen so langsam die Realität einzuholen, doch schon nach der ersten Dusche in den eigenen vier Wänden wird einem, bewusst wie sehr man diese Atmosphäre vermisst. Nicht umsonst sagt man: Alle Jahre wieder!