Drei Tage Festival, drei Tage wach – was bleibt ist ein anständiger Kater und tatsächlich auch eine Menge Müll. Hier zeigen wir dir, wie du einfach Müll vermeiden kannst ohne deine Festivalgewohnheiten einzuschränken. Alles was du brauchst ist ein bisschen Vorbereitung und Kreativität.
Englisches Wort für Wiederverwendung: re-zelt-ling
Alles ist vorbei und das Festivalgelände gleicht einem Schlachtfeld. Einzelne Zeltmasten ragen noch in die Höhe als wollten sie ihre Standhaftigkeit ein letztes Mal beweisen. Viel Nutzten bringt es ihnen nicht, alles was sie erwartet ist die Deponie. Muss denn jedes Festival so enden?
Schwund ist immer – gar keine Frage, doch auch auf einem Festival kann man ein paar Dinge beachten (oder einfach mal ausprobieren) um den eigenen Abfall zu reduzieren.
Wie bereits erwähnt sind Zelte ein großes Problem, obwohl es ein Gegenstand ist, der problemlos mehrfach verwendet werden kann. Gebt ein bisschen Acht darauf und es wird euch auch in der nächsten Saison gute Dienste leisten. Ganz wichtig: Ein mit Edding gemalter Penis auf dem Zeltdach hat noch niemanden geschadet. 😉
Wenn ihr euer Zelt absolut nicht nach Hause schleppen wollt könnt ihr es auch spenden. Auf großen Festivals gibt es mittlerweile Anlaufpunkte an denen ihr eure (noch benutzbaren) Zelte abgeben könnt, die werden anschließend gereinigt und an Obdachlose verteilt.
Eine recht neue Variante ist das Pappzelt der Holländer von KarTent. Einige Festivals biete das Zelt schon an: einfach vorher buchen, auf das Festival fahren, Zelt abholen und am Ende des Festivals einfach in die blaue Tonne werfen. Und keine Sorge, das Zelt ist wasserdicht (auch nach mehreren Tagen) und nicht brennbar, da es sich nicht um normale Pappe handelt.
Jäger der vergessenen Bierdosen
Ein weiterer Punkt mit Mülleinsparpotential sind die Getränke. Seht davon ab, palettenweise Bierdosen ohne Pfand zu besorgen. Die Dosen mit Pfand sind vielleicht ein bisschen teurer, aber dafür seid ihr in der Auswahl nicht limitiert. Im Idealfall nehmt ihr eure Dosen am Ende wieder mit und bekommt den Pfand zurück, aber es ist verständlich, dass sich kaum jemand um seine leeren Bierdosen kümmern möchte. Für diese Fälle gibt es fleißige Menschen die über Festivalschlachtfelder ziehen und sich auf die Suche nach wertvollem Dosenpfand machen. Auf diese Weise können die Dosen wieder recycelt werden und sind kein Fall für die Müllverbrennung. Für Wasser gibt es auch eine andere Methode. Mit Faltkanistern (zu Amazon*) könnt ihr eine große Menge Flüssigkeit zum trinken, für den Abwasch etc. mitnehmen. Nach dem Festival einfach zusammenfalten und verstauen, dass spart euch auf der Rückreise Platz und Müll. Ihr könnt die Kanister auch für Wein verwenden, damit umgeht ihr die Plastikflaschen und den billigen Wein im Tetra Pak. Nehmt euch auch ein Beispiel an den Damen und Herren mit Trinkhörnern – mittelalterlich und doch innovativ – das wieder befüllbare Gefäß sagt den Plastikbechern den Kampf an.
All you can eat – Tupperware Edition
Beim Thema Essen könnt ihr ganz einfach Geld und Abfall sparen. Alles was es dafür braucht ist ein bisschen Vorbereitung. Vorgekochte Gerichte und ein Campingkocher (zu Amazon*) sparen euch das teure Catering. Brot und Aufstrich halten sich länger und sind ein einfacher Snack für zwischendurch. Hier findet ihr ein paar Ideen zum Thema „Kochen auf dem Festival“. Wenn sich jeder einmal Besteck und Teller oder Schüssel mitnimmt, ist auch die Müllquelle „Plastik-/Pappteller“ beseitigt. Terrinen in Plastikschalen und Dosen sind sehr praktisch, aber versucht doch mal ohne auszukommen.
Gib überflüssigen Kram keine Chance
Der letzte große Punkt sind Hygieneprodukte. An Klopapier und Zahnpasta kommt niemand vorbei, das ist ein Muss. Aber alles andere? Überlegt zweimal: Was braucht ihr wirklich und was nimmt nur Platz weg und wurde für nichts anderes gekauft als dieses eine Festival? Ein Beispiel: Der Stein meines Anstoßes sind „Deotücher“. Was das sein soll? Hier ein Link zum staunen (zu Amazon*) . Ich erkenne den Nutzen von Feuchttüchern gerne an. Zum Camping oder auf Reisen können sie einen das Gefühl von Sauberkeit zurückgeben und sind vor allem für mehr zu gebrauchen als nur für die Achseln. Ein Feuchttuch und ein Deo erfüllen also den selben Zweck und man kann auch schnell mal Freunden mit einem Feuchttuch aushelfen, die danach nicht nach Frauendeo riechen möchten. Ihr könnt euch gerne an unserer Packliste orientieren oder ihr habt schon ein paar Festival- oder Campingerfahrungen gemacht und wisst was wirklich notwendig ist und was nur ungenutzt im Rucksack vergammelt.
Haltet das Ganze simpel und werdet auch gerne mal kreativ was die Nutzung eurer Habseligkeiten betrifft.